20. Februar 2009

Raider heißt jetzt Twix …

Wisst ihr noch damals, als "Raider" plötzlich anders hieß, damals Anfang der 1990er Jahre? Wegen der Vereinheitlichung des Markennamens für den internationalen Markt und der im Englischen ja eher unpassenden Bezeichnung wurde dieser (mein damaliger Lieblings-) Schokoriegel in "Twix" umbenannt.
Leider bemerken die schlauen Werbefuzzies solche sprachlichen Fauxpas jedoch nicht immer schon vor der Markteinführung. Neulich fand ich viele wunderschöne Beispiele, wo dies nicht gelungen ist, in einem Artikel der galizischen Zeitschrift "La voz de Galicia". Dieser lieferte eine Vielzahl von gescheiterten Markenbezeichnungen für Automodelle, die es in Spanien gegeben hat und dann meist eilig umbenannt wurden. Man stelle sich vor in Deutschland kämen solche Autos auf den Markt:
Der VW Jetta war ein ziemlich alberner Name im spanischen Ohr.
"VW Großmaul"
Auch dieses Modell von Mitsubishi sorgte für Aufsehen in Spanien und Lateinamerika und wurde von "Pajero" in "Montero" umbenannt.
"Mitsubishi Wichser"
Auch Lamborghini ließ sich einen tollen Namen für sein Supermodell von Auto einfallen, das über 340 km/h schnell über die Landstraße fegen kann. Allerdings hatte die Firma nicht mit den oft sehr krassen Bedeutungsunterschieden im lateinamerikanischen und europäischen Spanisch gerechnet. Während "Reventón" in Lateinamerika wirklich soviel wie "Spaß" oder "Party" bedeutet, wird es von den europäischen Hispanohablantes jedoch völlig anders übersetzt:
"Lamborghini Reifenpanne"
Ähnlich lief es mit dem Nissan Moco ("Popel") , dem Ford Corrida (vulgär für "Orgasmus") und dem Mazda Laputa ("Die Hure"). Letzterer wurde allerdings nicht in Europa verkauft, aber man kann sich vorstellen, wieviel Spass die Lateinamerikaner mit diesem Modell hatten. Aber wenn man denkt, dass sowas heute nicht mehr vorkommt, da man sich mittlerweile dieser Probleme bewusst ist, wurde Ende des letzten Jahres eines Besseren belehrt. Nissan (schon mit dem Popel in eine Falle getappt) stellte in Paris sein neues Modell Pixo vor. Gleich auf zwei spanischen Sprachen ist das neue Modell eine Lachnummer. Auf Galizisch: "Nissan Penis" und auf katalanisch "Nissan Pisse".
"Nissan Pisse"
Über schlechte Verkaufszahlen dieses Modells in den beiden Regionen Spaniens sollte sich hinterher aber niemand wundern.

31. Januar 2009

Anwälte des Menschenrechts in aller Welt - nur nicht Zuhaus

Die Linke im Land meiner Wahl ist ja viel schräger als man das so von hier kennt. Regionaler Nationalismus, Antiamerikanismus, Proteste gegen den "israelischen Genozid" und ein bißchen Antisemitismus gehen da Hand in Hand. Das ist da nicht außergewöhnlich und auf jeden Fall auch ein spannendes Thema. Jetzt haben sich aber auch die Richter vom Obersten Gerichtshofes in Spanien als Antiimps geoutet und Klage gegen die israelische Regierung wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingelegt.

Das spanische Recht macht es möglich: Fälle von Menschenrechtsverbrechen können dort im Sinne des Weltrechtsprinzip angeklagt werden, das heißt auch ohne einen direkten Bezug zum Inland. Bekanntester Fall ist wahrscheinlich der Haftbefehl der spanischen Justiz gegen den chilenischen Diktator Augusto Pinochet im Jahr 1999. Aber auch in anderen Fällen von Menschenrechtsverletzungen im Ausland ermittelte die spanische Justiz, z.B. gegen Mitglieder der Militärjunta in Argentinien, wegen Menscherechtsverletzungen in Tibet oder wegen ermordeter Jesuiten in El Salvador.

Im letzten Jahr versuchte jedoch ein Richter spanische Menschenrechtsverbrechen anzuklagen. Es sollte gegen die Führungsriege der spanischen Diktatur wegen des systematischen Verschwindenlassens - d.h. Ermordung und Beseitigen der Leichen ohne Auskünfte über deren Verbleib - von zehntausenden Personen während und nach dem Spanischen Bürgerkrieg ermittelt werden.

An dieses innenpolitisch sehr heikle Thema wagen sich die Richter jedoch nicht heran: Garzóns Klage wurde abgewiesen, da es sich dem Gericht nach nicht um Menschenrechtsverletzungen gehandelt habe, sondern um "ganz normale Tötungen".

Was auch immer das ist...

28. Januar 2009

Rückmeldung

Passend zum Rest diese Blogs habe ich einen schwer grenzdebilen kritischen (?) Beitrag des Wissenschaftlichen-Mittelbaus zum Größenwahn der RWTH gefunden. MaschBau-Assis, die sich für ziemlich witzig oder aufklärerisch (?) halten, fahren und tanzen rappend um RWTH-Gebäude herum. Das ist gaaanz schwere Kost. Aber da es sich um eine Video-Antwort auf unser aller Lieblingsvideo handelt, wollte ich euch das nicht vorenthalten. Ich habe leider auch nicht ganz verstanden, ob es sich nun wirklich um eine Kritik an den Zukunftsvisionen der Hochschule oder sogar um insgeheimes Lob handelt oder ob es den ausgebeuteten Assis darum ging der Welt von ihrer Unterdrückung zu berichten. Verstanden habe ich aber wohl, dass sie gerne einen schicken Campus hätten. Aber warum?